Projektbezeichnung:
Umrüstung der Straßenbeleuchtung der Gemeinde Poing auf hocheffiziente LED-Technik.
Projektvorstellung:
Das Energiekonzept der Bundesregierung aus dem Jahre 2007 in Form eines Integrierten Energie- und Klimaprogramms sieht vor, die CO2-Emissionen bis zum Jahr 2020 um 40 % (im Vergleich zu 1990) und bis 2050 um 80-95 % zu reduzieren, um Klimaneutralität zu erzielen.
Hierzu können die Kommunen in Deutschland einen entscheidenden Beitrag leisten.
Die Gemeinde Poing hat sich dazu entschieden unter Zuhilfenahme von Fördermitteln des BMU die Straßenbeleuchtung auf LED-Technik umzurüsten.
Der Bestand setzte sich überwiegend aus Natriumdampfleuchten sowie Leuchtstofflampen zusammen. Insgesamt wurden 1037 förderfähige Lichtpunkte umgerüstet wodurch sich der Stromverbrauch innerhalb der förderfähigen und umgerüsteten Lichtpunkte von rund 254.773 kWh/a auf 59.703 kWh/a reduziert. Dies entspricht einer Reduzierung des CO2-Ausstoßes von ca. 107 t auf ca. 25 t im Jahr. Damit kann eine Kosteneinsparung von ca. 77 % bei den umgerüsteten Leuchten im Vergleich zum bisherigen Stromverbrauch erreicht werden.
Die Gemeinde Poing leistet durch seine eigenen Klimaschutzanstrengungen damit einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Klimaschutzziele der Bundesrepublik Deutschland.
Bewilligte Zuwendung zum Projekt:
Förderkennzeichen 67K13270 – Einsparung mind. 50 % (Fördervoraussetzung)
Zuwendungszeitraum: 01.07.2020 bis 30.06.2022
Technische Planung und Bauüberwachung:
EVF - Energievision Franken GmbH – Schwarzenbacher Str. 2 – 95237 Weißdorf
Ausführende Firma:
SPIE SAG GmbH – Schleißheimer Str. 89a – 85748 Garching
Wie wird die Helligkeit einer LED gemessen?
Die Helligkeit einer Leuchte wird in Lichtstärke bzw. Leuchtkraft gemessen. Diese richtet sich wiederum nach der Anzahl, der Qualität und der Bestromung der Dioden sowie nach dem Abstrahlwinkel des Strahlers. Leuchten die einen hohen Abstrahlwinkel besitzen, beleuchten zwar eine größere Fläche, wirken aber weniger hell als Leuchten mit gleicher Leistung, aber geringerem Abstrahlwinkel.
Die Effizienz einer Leuchtdiode wird mit Lumen pro Watt angegeben und gibt somit an, mit welcher Stromleistung [W] welcher Lichtstrom [lm] erzeugt wird. Letztendlich geht es bei diesem Wert um die Lichtausbeute. Sie errechnet sich aus dem Lichtstrom, der von der Leuchte abgegeben wird, und ihrer Leistung (Watt). Je mehr Lichtstrom pro Leistung ein Leuchtmittel besitzt, desto höher ist seine Lichtausbeute. Die moderne weiße LED erzielt im Vergleich zu allen anderen handelsüblichen Leuchtmitteln die größte Lichtausbeute.
Lumen und Watt
Lumen ist die Einheit des Lichtstroms und gibt die Gesamtmenge des Lichts an, welches von der Lichtquelle emittiert wird. Die Wattleistung steht stellvertretend für die Stromaufnahmeleistung und somit für den Energieverbrauch einer Lampe/Leuchte. Da die LED-Beleuchtung immer energieeffizienter wird, wird die Wattzahl in den letzten Jahren bei steigender Lumenzahl immer geringer.
Welche Lichtfarben sind bei LEDs erhältlich?
LEDs sind in sehr vielen unterschiedlichen Lichtfarben erhältlich. Man unterscheidet grob in warmweiß (bis 3.500 Kelvin), neutralweiß (3.500 bis 4.500 Kelvin) und tageslichtweiß, umgangssprachlich auch als kaltweiß bezeichnet wird (über 5000 Kelvin). In jüngerer Zeit werden auch sogenannte Amber-(Bernstein)-LEDs (ca. 2.200 K) vermarktet. Diese kommen vorzugsweise in Spezialanwendungen wie Zebrastreifenbeleuchtungen o.ä. zum Einsatz. Amber-LEDs sind ca. 20-30% weniger effizient als neutralweiße LEDs, weswegen ihr Einsatz in der Straßenbeleuchtung grundsätzlich zu hinterfragen ist.
Grundsätzlich gilt: Je höher der Kelvin-Wert, desto höher ist der Blauanteil des erzeugten Lichtspektrums und desto kühler wirkt das Licht, desto effizienter ist jedoch die Leuchte (siehe auch „Lumen und Watt“). Je niedriger der Kelvin-Wert ist, desto höher ist der Rotanteil des erzeugten Lichtspektrums und somit wirkt das Licht wärmer. Oft ist die Farbwiedergabe ebenfalls besser.
Zum Vergleich: Eine Glühbirne hat einen Kelvinwert von 2.700. Eine Halogenlampe hat einen Kelvinwert von zwischen 2.700 und 3.200. Eine neutralweiße Standardleuchtstofflampe hat einen Kelvinwert von 4.000.
Warum auf LED-Technik setzen, welche Vorteile bringt mir das?
Ein Vorteil ist einmal der sehr geringe Stromverbrauch und die lange Lebensdauer. Des Weiteren sind LED-Leuchtmittel viel robuster gegen Stöße und Erschütterungen. Sie sind flexibel einsetzbar und das Licht erreicht im Vergleich zu Energiesparlampen eine deutlich höhere Qualität und sofort nach dem Einschalten die maximale Helligkeit. LED-Leuchtmittel und -Leuchten sind zudem hervorragend dafür geeignet gedimmt betrieben zu werden, wodurch man in der Verwendung einen höheren Grad an Flexibilität erreicht.
Warum benötigt man für eine LED-Leuchte immer ein Netzgerät? LED-Leuchten benötigen meist ein Netzteil, das sie mit Konstantstrom versorgt.
Der Strom wird exakt ermittelt und von dem Netzteil bereitgestellt. Mit einem Netzteil können auch mehrere LEDs versorgt werden. Hierzu müssen
Netzteil und die Anzahl der Leuchten sowie die Verschaltung aufeinander abgestimmt sein.
Geben LEDs UV- und IR- Strahlung ab?
Das Lichtspektrum der LEDs liegt nahezu ausschließlich im sichtbaren Bereich. Sie geben somit nahezu gar keine ultraviolette oder auch nur sehr wenig infrarote Strahlung (Wärme) ab. Dadurch kommt es unter LED-Licht zu deutlich weniger Materialveränderungen (z.B. Alterung, Farbveränderungen etc.). Genau aus diesem Grund werden die schonenden LED-Leuchten besonders häufig in Museen, Archiven und Bibliotheken eingesetzt, weil sie eben nahezu keine UV und IR-Strahlung aussenden.
Erreichen LEDs die Lichtqualität von Glühbirnen oder Halogen-Strahlern?
Standard-LEDs sind in der Lage, 90 Prozent des Farbwiedergabeindexes wiederzugeben, klassische Glühlampen konnten bis zu 100 Prozent leisten. Es gibt allerdings spezielle LED-Tageslichtlampen, die Lichtspektrum von Glühbirnen nahezu erreichen. Da die Farbwiedergabe der LED-Leuchten im Vergleich zu alten Leuchtstoffröhren, und Natriumdampftechnik bei LED-Leuchten jedoch deutlich besser ist, werden in der Straßenbeleuchtung Systeme mit einer Farbwiedergabe zwischen 70 und 80% eingesetzt. Grundsätzlich gilt: Je besser die Farbwiedergabe, desto niedriger die Effizienz von LED-Systemen, weswegen üblicherweise nicht die höchstmögliche Farbwiedergabe zum Einsatz kommt.
Wo liegt der Unterschied zwischen LEDs und Kompaktleuchtstofflampen?
Im Gegensatz zu Energiesparlampen (Kompaktleuchtstofflampen) brauchen LED-Lampen keine mit Gas gefüllte Leuchtstoffröhre. Somit ist eine Kompaktleuchtstofflampe im Gegensatz zur LED-Lampe umweltschädlicher, da sie giftiges Quecksilber enthält, welches beim Zerbrechen der Lampe entweicht.
Ebenso hat die Energiesparlampe einen hohen Einschaltstrom in der Startphase und benötigt eine gewisse Zeit bis die volle Helligkeit erreicht wird. Energiesparlampen sind bauartbedingt im Formfaktor stark eingeschränkt. LEDs können in nahezu allen Formen gefertigt werden und sind somit sehr gut an den Einsatzzweck anpassbar. Das LED-Leuchtmittel ist auch bezüglich der Leuchtdauer der Energiesparlampe deutlich überlegen.
Gibt es bei LEDs eine Einschaltverzögerung?
LEDs sind elektronische Halbleiterbauteile. Je nach eingesetzten Komponenten stellen LEDs sofort oder nach einer extrem kurzen Zeit ihr komplettes Licht zur Verfügung. Im Vergleich zu vielen konventionellen Leuchten ist die Einschaltverzögerung von LEDs kaum wahrnehmbar. Das Licht steht also nach dem Einschalten direkt, mit 100-prozentiger Leistung zur Verfügung. Hier unterscheidet sich die neue Straßenbeleuchtung deutlich von den alten Systemen. In Poing wurden vielerorts Leuchtstoffröhrensysteme eingesetzt, die bei Minusgraden im Winter teils bis zu 20 Minuten Anlaufzeit benötigten um ihren Betriebslichtstrom zu erreichen.
Warum sind die Leuchten mit LED-Technik teurer als andere Leuchten?
Leuchten mit LED-Technik sind teurer als die herkömmlichen Glühlampen, da sie über mehr hochtechnische Bauteile, wie z.B. ein elektronisches Vorschaltgerät, verfügen und somit deren Herstellung kostenaufwändiger ist.
Wie werden LED-Platinen und Vorschaltgeräte entsorgt?
LED-Lampen, Leuchten und Vorschaltgeräte gelten als gewöhnlicher Elektroschrott und werden wie elektronische Geräte im Wertstoffkreislauf entsorgt. Im Gegensatz zu Energiesparlampen oder Leuchtstoffröhren, enthalten LED-Leuchten keine deklarationspflichtigen Gift- und Problemstoffe, die im Sondermüll entsorgt werden müssten.
Fragen zur Straßenbeleuchtung
Warum gibt es eine Straßenbeleuchtung?
Die Pflicht zur Beleuchtung innerhalb geschlossener Bebauungen in bayerischen Kommunen leitet sich im Wesentlichen aus Art. 51 Abs. 1 Bayerisches Straßen- und Wegegesetz (BayStrWG) ab. Demnach haben die Gemeinden zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung innerhalb der geschlossenen Ortslage nach ihrer Leistungsfähigkeit die öffentlichen Straßen zu beleuchten. Eine Beleuchtung hat somit grundsätzlich zu erfolgen, wobei das Beleuchtungsniveau der Straßenkategorie und der Sehaufgabe entsprechend anzupassen ist.
Was ist der Unterschied zwischen einer Leuchte und einer Lampe?
Eine Leuchte besteht aus einem Gehäuse, dem Vorschaltgerät und dem Leuchtmittel. Der gesamte Kopf einer Straßenlaterne wird somit als Leuchte bezeichnet. Das Leuchtmittel erzeugt innerhalb einer Leuchte das Licht und wird als Lampe bezeichnet. Allgebrauchsleuchtmittel (z.B. als Ersatz für konventionelle Glühbirnen) werden somit als Lampen bezeichnet und kommen in Leuchten als eigentliche Lichtquelle zum Einsatz.
Wie lange können die neuen Leuchtensysteme betrieben werden?
Zur Vorhersage der Betriebsdauer und als Garantieangabe wird von Herstellern angegeben, wie lange eine LED-Leuchte betrieben werden kann. Diese Angabe wird in Abhängigkeit von der Bestromung der LED-Module, sowie in Abhängigkeit von der Umgebungstemperatur gemacht.
Die Straßenbeleuchtung ist pro Jahr zwischen 4.000 und 4.100 Stunden in Betrieb. Es wird davon ausgegangen, dass die verbauten LEDs selbst über 20 Jahre betriebsbereit sein werden. Die Vorschaltgeräte werden im Regelfall nach ca. 15 Jahren gewechselt. Die Leuchte an sich sollte somit bei einmaligem Wechsel von LEDs und Vorschaltgeräten über 30 Jahre in Betrieb bleiben. Die lange Lebensdauer spiegelt sich auch in den, von den Herstellern übernommenen Garantien auf die Leuchtensysteme wider. Die Garantiezeit für Leuchten beträgt üblicherweise 10 Jahre.
Sind LEDs empfindlich gegenüber Vibrationen oder Erschütterungen?
Nein, aufgrund ihres Aufbaus ohne bewegliche (Verschleiß-)Teile, Glühdrähte oder freistehende Elektroden, sind LED-Leuchtmittel extrem robust gegenüber Einwirkungen von außen. Gerade in der Straßenbeleuchtung sind LED-Systeme ständigen Schwingungen und Erschütterungen ausgesetzt. Maste schwingen sich durch den Wind auf, oder werden durch externe Einflüsse erschüttert (z.B. Schwerlastverkehr). LED-Leuchten sind wesentlich erschütterungsfester als alte, konventionelle Leuchtensysteme, die bei starker Erschütterung im Betrieb kurzfristig erlöschen oder sogar vollständig ausfallen konnten.
Welche Faktoren beeinflussen die Lebensdauer von LED Straßenleuchten?
LEDs haben bei guten Betriebsbedingungen eine hohe Lebensdauer von 50.000 bis 150.000 Betriebsstunden. Jedoch hängt dies von der Umgebungstemperatur ab, in welchen die Lichtsysteme betrieben werden. Grundsätzlich gilt, je wärmer eine LED im Betrieb wird, desto schneller verliert sie an Lichtleistung, weswegen sie früher getauscht werden muss. Ebenso führt eine höhere Bestromung von LED-Dioden zu einer höheren Betriebstemperatur und somit auch zu einer früheren Mortalität.
Hersteller geben die Lebensdauer der LEDs auf den Produkten konkret an. Ein Beispiel für eine Lebensdauerangabe ist:
„Lebensdauer = 100.000 h < 25°“ Dies bedeutet zum Beispiel, dass eine Lebensdauer von 100.000 h gewährleistet wird, sofern die Umgebungstemperatur niemals 25° C überschreitet.
Sind die neuen LED-Leuchten insektenfreundlich?
Ja! Grund für die „insektenabschreckende Wirkung“ der LED-Leuchten ist das erzeugte Lichtspektrum. Das Facettenauge der Insekten reagiert empfindlich auf ultraviolette Strahlung (UV) und kürzere Wellenlängen im Violett-, Blau und Grünbereich. Insekten erkennen somit Licht mit hohen Blau- und Ultraviolett-Anteilen besonders gut und werden deswegen hiervon besonders stark angezogen. Zum Schutz der Insekten werden deshalb nur noch warmweiße LED-Leuchten eingesetzt, die besonders insektenfreundlich sind.
Hinzukommt der Einsatz möglichst vieler technischer Leuchten, die einen besonders genau auf die Straßensituation zugeschnittenen Abstrahlwinkel aufweisen. Diese Leuchten erzeugen nur einen extrem geringen Streulichtanteil, der vor allem für die sogenannte „Fernanlockwirkung“ von Insekten eine große Rolle spielt.
Der dritte Faktor hinsichtlich der Insektenfreundlichkeit ist der Einsatz vollständig geschlossener Leuchtensysteme. „Insektengräber“ in Leuchten haben sich in der Vergangenheit oft auch durch eine wenig durchdachte Leuchtenkonstruktion ergeben. Spalten und Lüftungsöffnungen, die auf Grund des hohen Wärmeanfalls teils notwendig waren, wurden zum Einfallstor für Insekten, welche die Leuchten nicht mehr verlassen konnten, und auf Grund der Hitze oft innerhalb der Leuchten verstarben. LED-Leuchten entwickeln zudem keine Innen- oder Gehäusetemperaturen, die zu einer Schädigung von Mensch oder Tier führen können. Kurz gesagt: Es ist davon auszugehen, dass die neuen Leuchten und Lichtsysteme deutlich weniger Insekten anlocken und deutlich weniger Insekten töten als die alte Technik.
Hat das LED-Licht in der Straßenbeleuchtung einen negativen Einfluss auf den Schlafrhythmus der Anwohner?
Der Einfluss von Licht auf den menschlichen Schlaf wurde in zahlreichen Studien untersucht. Im Wesentlichen kommt es darauf an, während der Tiefschlafphasen grundsätzlich möglichst wenig Licht ausgesetzt zu sein. Hier hat die Straßenbeleuchtung immer dann einen Einfluss, wenn zu viel direkte Einstrahlung oder zu viel Streulicht direkt in den Schlafraum eindringt. Dies war vor allem bei der früheren Technik auf Grund der Leuchtenkonstruktion nicht auszuschließen. Neue, technische LED-Leuchten lenken den Lichtstrom sehr zielgenau auf die zu beleuchtenden Flächen (z.B. Straßen, Plätze und Fußwege) und weisen nur einen sehr geringen Streulichtanteil auf. Eine direkte Einstrahlung in Anwohnerfenster kann durch gute Lichtplanung somit nahezu ausgeschlossen werden.
Ein weiterer Einflussfaktor ist die Zusammenstellung des Lichtspektrums der Leuchte. Weißes Licht besteht physikalisch aus einem Spektrum (einer Verteilungsfunktion) aller sichtbaren Farben (Wellenlängen). Dabei hat der kurzwellige, blaue Anteil, des Spektrums ggf. zusätzliche Auswirkung auf das Schlafverhalten des Menschen. Zahlreiche Studien belegen, dass ein hoher Blauanteil im weißen Lichtspektrum von Kunstlicht in den Abendstunden zur Verminderung der Ausschüttung des Schlafhormons (Melatonin) im Gehirn führt. Vor dem Schlafengehen sollten Menschen also nicht zu viel blauem Licht ausgesetzt werden. Aus diesem Grund haben Hersteller von Smartphones die Funktion des sogenannten Blaufilters eingeführt, der in den Abendstunden den blauen Lichtanteil des Handy-Displays deutlich reduziert. Unter anderem zum Schutz der Bürger hat sich die Gemeinde Poing dazu entschieden warmweiße LEDs zu verwenden, die einen besonders niedrigen Blauanteil im Lichtspektrum aufweisen (siehe auch „Welche Lichtfarben sind bei LEDs erhältlich?“).
Ein weiteres Novum zum Schutz von Anwohnern und Nacht ist die flächendeckende Einführung unterschiedlicher Dimmungen in der Spätnacht. Alle Leuchten werden zwischen 22.00 und 5.00 Uhr um 50% der Leistung gedimmt, was wiederum zu weniger Lichteinstrahlung in die Anliegerhäuser führt.
Billige LED-Leuchtmittel aus Onlineshops flimmern teils sehr stark. Wird Flimmern bei der Sanierung der Straßenbeleuchtung berücksichtigt?
Das Lichtflimmern (engl. flicker) beschreibt den Wechselanteil des emittierten Lichts eines elektrisch betriebenen Leuchtmittels, der durch den Wechselanteil des elektrischen Stroms verursacht wird, der durch das Leuchtelement des Leuchtmittels fließt. Je höher der Wechselanteil, desto weniger gut für die Wahrnehmung durch den Betrachter.
Konventionelle Glühlampen besaßen eine thermische Trägheit, wodurch die Frequenz der Stromnetzversorgung in nur so beschränktem Maß durch das Leuchtmittel wiedergegeben wurde, dass es durch das menschliche Auge nicht wahrnehmbar war.
Lichtflimmern ist bei günstigen LED-Leuchtmitteln (meist aus besonders günstiger Produktion im Onlineversand) oft ein tatsächliches Problem, da LEDs im Gegensatz zu Glühlampen die Taktung der durch das Vorschaltgerät weitergegebenen Netzfrequenz (getakteter Gleichstrom) direkt wiedergeben.
Im Gegensatz zum Nachglüheffekt eines Wolframfadens einer Glühlampe geben LEDs die kurzzeitigen Spannungsunterbrechungen im Nulldurchgang der Wechselstromwelle wesentlich direkter wieder als klassische Leuchtmittel. Bei billigen Vorschaltgeräten, die lediglich mit einfachen Diodenschaltungen arbeiten, geht die LED also pro Sekunde genau 100 mal an und 100 mal kurz wieder aus. Diese Frequenz (100 Hz bzw. 0,1 kHz) ist vom menschlichen Auge deutlich wahrnehmbar. Erst Frequenzen von über 30 kHz sind vom menschlichen Auge nicht mehr wahrnehmbar.
Verstärkt wird dieser Effekt zusätzlich durch die Dimmung den Leuchten und Leuchtmitteln, da bei der sogenannten Pulsweitenmodulation die Abschaltdauern verlängert werden, um das Licht für das menschliche Auge „dunkler“ wirken zu lassen.
Wahrnehmbares Flimmern führt nachweislich zu einer schnelleren Ermüdung der Augen, sowie bei einigen Personen zu Kopfschmerzen und Konzentrationsstörungen. Auch schnell bewegte Gegenstände können nicht mehr so gut wahrgenommen werden. Aus diesem Grund wird der Flimmereffekt durch die sogenannte Flicker-Ratio in Prozent oder durch den sogenannten Kompaktflimmergrad (CFD) auf Leuchten angegeben. Leuchten mit sehr niedrigem Flimmeranteil und gutem CFD können nur durch den Einsatz von hochwertigen Vorschaltgeräten gebaut werden. Die notwendige Technik kostet jedoch Geld, weswegen in preiswerten Endkundenprodukten oft darauf verzichtet wird.
Zum Schutz der Verkehrsteilnehmer, Fußgänger und Anwohner kommen in den in Poing eingesetzten neuen Straßenbeleuchtungssystemen ausschließlich Vorschaltgeräte zum Einsatz, die das Prädikat „flickerfrei“ (Flimmeranteil kleiner 1%) tragen, also lediglich ein Flimmern im nicht wahrnehmbaren Bereich aufweisen.
Die neue Beleuchtung strahlt in meinen Vorgarten. Kann das geändert werden?
Die Lichtverteilung der neuen LED-Leuchten wird auf die Straßensituation, aber auch auf die Masthöhen und Straßengeometrien, sowie auf die Lage angrenzender Gebäude abgestimmt. Ein Team aus auf Straßenbeleuchtung spezialisierten Licht- und Fachplanern optimieren das neue Beleuchtungssystem hinsichtlich der Effizienz und der maximalen Beleuchtungsqualität. Die Planung erfolgt im Wesentlichen am Schreibtisch auf Basis von Planungsdaten wie Karten, Luftbildern und Videobefahrungen. Natürlich werden durch eine gute Ausführungsplanung 95% der ausgelieferten Leuchten mit einer für den Beleuchtungsstandort korrekten Gesamtkonfiguration montiert. Dennoch weichen die Realität und die ausführungstechnische Praxis von der planerischen Theorie in einzelnen Fällen ab. Bisweilen stehen Leuchten im Katasterwerk nicht immer genau dort, wo sie in der Realität aufgestellt wurden. Auch Fehler bei der Montage sind nicht immer gänzlich ausgeschlossen. In Poing kommt eine Vielzahl unterschiedlicher Leuchtenkonfigurationen zum Einsatz.
Häufige Montagefehler sind das Vertauschen von Leuchten unterschiedlicher optischer Systeme gleicher Leistung, sowie die fehlerhafte Justage der neuen Leuchten am Mast. Diese Fehler sollten im Rahmen der zweiwöchentlichen Baubesprechungen gefunden und kurzfristig beseitigt werden. Sollten Sie Ausfälle oder Auffälligkeiten in der neuen Straßenbeleuchtung feststellen, die nicht innerhalb der ersten Betriebstage automatisch behoben werden, melden Sie sich bitte beim Bauamt der Gemeinde Poing per Mail unter technikbauamt@poing.de.
Kommt es während der Umrüstung zu Nächten, in denen die Straßenbeleuchtung abgeschaltet bleibt?
Es sollte während der Umrüstung zu keinerlei Betriebsunterbrechungen der Straßenbeleuchtung kommen. Natürlich ist es möglich, dass während der Umrüstung weitere Probleme wie z.B. defekte Kabel gefunden werden, welche selbstverständlich schnellstmöglich gelöst werden. In solchen Einzelfällen kann es zu straßenzugsweisen Ausfällen kommen. Im Regelfall kann eine Umrüstung jedoch ohne jegliche Betriebsunterbrechung durchgeführt werden.
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Mit der Nationalen Klimaschutzinitiative initiiert und fördert das Bundesumweltministerium seit 2008 zahlreiche Projekte, die einen Beitrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen leisten. Ihre Programme und Projekte decken ein breites Spektrum an Klimaschutzaktivitäten ab: Von der Entwicklung langfristiger Strategien bis hin zu konkreten Hilfestellungen und investiven Fördermaßnahmen. Diese Vielfalt ist Garant für gute Ideen. Die Nationale Klimaschutzinitiative trägt zu einer Verankerung des Klimaschutzes vor Ort bei. Von ihr profitieren Verbraucherinnen und Verbraucher ebenso wie Unternehmen, Kommunen oder Bildungseinrichtungen.
Weiterführende Informationen zur Klimaschutzinitiative des Bundesumweltministerium finden Sie unter: www.klimaschutz.de oder unter https://www.ptj.de/projektfoerderung/nationale-klimaschutzinitiative/kommunalrichtlinie.